AdAptiv Frankfurt Konzeptverfahren

AdAptiv : Gemeinschaftlich Wohnen auf dem KulturCampus Frankfurt 2020
Zuschlag im Konzeptverfahren zur ehem. Akademie der Arbeit (AdA)
mit Manuel Mauder Architekten, Frankfurt
Grafiken Nina Egli

AdAptiv erhält im Frankfurter Konzeptverfahren für selbstorganisiertes, gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen um die ehemalige Akademie der Arbeit (AdA) mit unserem baulichen Konzept den Zuschlag.

Das Konzept für AdAptiv zielt in dieser innerstädtischen Lage trotz der hohen gesetzten Kosten, wie Erbpacht und Kaufpreis für das Bestandsgebäude, auf bezahlbares Wohnen. Das bestehende Gebäude wird unter Ausschöpfung der zulässigen GRZ durch Anbauten und der zulässigen Höhe durch Aufstockung maximal erweitert, um so die Fixkosten auf möglichst viele Bewohner*innen umlegen zu können. Der Baukörper Gräfstraße ermöglicht unter Einhaltung der maximalen Gebäudehöhe eine Aufstockung von zwei Geschossen in Holzbauweise, der Baukörper Mertonstraße ermöglicht bei einem Rückbau der in den 1970ern entstandenen Erweiterung, eine wesentlich verbesserte Ausnutzung durch vier neue Obergeschosse in Holzbauweise.

Die Ausnutzung der Flächen innerhalb der bestehenden Gebäudehülle wird optimiert. Die neue Erschliessung der Geschosse erfolgt über Laubengänge auf der Hofseite, die bisherige Mittelflurzone wird zur Wohnfläche, die Wohnungen sind durchgesteckt, die natürlich belichtbaren Räume an den Fassaden werden zu Aufenthaltsräumen, die nutzbaren Flächen im Bestand werden von 61% auf 77% (Verhältnis BGF:NUF) vergrößert. Zur Gräfstraße wird die Wohnfläche um großzügige Wintergärten, die als Klimapuffer dienen, vergrößert. Die zusätzlich geschaffenen Wohnflächen stehen unter der Prämisse des kosten- und materialsparenden Bauens mit innovativen Mitteln und unter weitgehender Wiederverwendung der vorhandenen Materialien.

Der Wohnflächenverbrauch (inklusive der anteiligen gemeinschaftlich genutzten Flächen) bleibt unterhalb des durchschnittlichen Wohnflächenverbrauchs in Frankfurt von ø 37m² pro Person (2016). Der reduzierte Verbrauch ist im gemeinschaftlichen Wohnen durch das Sharing von Räumen wie z.B. Gästezimmer mit einem Gewinn von nutzbarer Fläche für jede*n Einzelne*n verbunden. Die WohnCluster in den neu zu errichtenden Aufstockungen beider Gebäudeteile bieten weitgehend minimierte private Einheiten: 1-2 Zimmer, ein eigenes Bad, bei Bedarf eine Teeküche. Die Bewohner*innen teilen sich gemeinsame Wohn- und Essbereiche mit einer Küche sowie weitere Aufenthaltsbereiche.

Gemeinschaftsräume mit teilweise öffentlicher | gewerblicher Nutzung bieten das Hochparterre sowie das Souterrain für CoWorking, Werkstätten, Ateliers, Seminarräume, Yoga | MeditationsRäume – hier ist partiell eine eigenständige Erschließung von außen über Tiefhöfe bzw. abgetrepptes Gelände möglich. Die vorhandene Küche der ehemaligen AdA -Kantine soll zu einer Besonderheit des Projekts entwickelt werden. Die Nutzung von Souterrain und Hochparterre für gewerbliche | gemeinschaftliche Nutzungen senkt laut Ausschreibung außerdem die Erbpacht.

Die überbreiten Laubengängen auf der Hofseite des Flügels Gräfstraße und die Plattformen um die vertikale Erschließung im Verbindungsbau auf allen Obergeschossen dienen nicht nur der Erschließung, sondern bieten mit den Dachgärten Raum für Begegnung und Kommunikation der Gemeinschaft.